15 November 2012

BALTISCHE STUNDE Dienstag 20.November 2012

der Novemberschmaus im Radio:

Neues aus ESTLAND, LETTLAND und LITAUEN bringt die

BALTISCHE STUNDE

mit viel Musik aus Estland, Lettland und Litauen und Studiogästen

Dienstag, 20.November 2012 - 19.00-21.00 Uhr

wie immer auf UKW 92,5 und im Kabelnetz auf 101,85 (Raum Bremen).
komplette Übersicht zu allen Orten und Frequenzen:

www.radioweser.tv

Radio Weser.TV hören

oder nachzuhören auf
www.baltische-stunde.de

Unser Hörangebot diesmal

Gesprächsgast 
 Prof. Cornelius Hasselblatt
Finnougrist, Estland-Kenner, Übersetzer und Chronist der estnischen Literatur
"Estnisch als Faszination des Exotischen - so hat es mal angefangen!"
Über den Lehrstuhl für finnisch-ugrische Sprachen und Literaturen an der Universität Groningen, über ähnliche Lehrstühle in Europa, Sprachwissenschaft und Estnischlernen in den Niederlanden. Über die Sammlung von ins Deutsche übersetzter estnischer Literatur, über das Sammeln spezieller Bücher, über Rechercheanforderungen und über neue Entdeckungen bisher unbekannter Bücher. Über Rahmenbedingungen für Publikationen, die Wahrnehmung und Rezeption estnischer Literatur und über Tendenzen zu Publikationen bestimmter Autoren. Über die Wahrnehmung estnischer Literatur in Deutschland, über die Rolle der estnischen Sprache im 19.Jahrhundert, über das estnische Nationalepos Kalevipoeg und desse Erstausgabe, über das Verhältnis zwischen Esten und Deutschen, und über den Unterschied zwischen Übersetzungen und Nacherzählungen. 
Über Motivationen zu Übersetzungen aus dem Estnischen, die Faszination des Exotischen, über das im industriealisierten Mitteleuropa Verlorene, über die Popularität eines Epos und Sammlungen von Persönlichkeiten im Zeitalter Herders. Über estnische Literatur und die Aufklärung, die estnische Volksdichtung, estnische Schulbildung und Lesen lernen. Über die Bezüge zwischen Periodika, Presse und Literatur, die Anfänge der Übersetzungen estnischer Literatur in Deutschland, über erste Anthologien und potentiell interessierte Leserinnen und Leser. Über die Verbreitung estnischer Bücher in deutschen Bibliotheken, die Übersetzungen der Werke von August Gailit, über Kontakte estnischer Autoren in Berlin und das beginnende Interesse deutscher Verlage. Über Versuche der Einflußnahme des Nationalsozialismus auf estnische Schriftsteller, über ideologische Auseinandersetzungen und Dynamiken versuchter Vereineinnahmung.  
Zu Lesetipps zu estnischer Literatur, zu in der DDR erschienenen Übersetzungen und Publikationen im Vergleich zu den in Westdeutschland publizierten Büchern. Tendenzen und Trends von Übersetzungen seit den 90er Jahren, zu Sofi Oksanen und ihren Büchern, zu Finnland als Verstärker einer Rezeption estnischer Bücher auch in Deutschland. Zu Jaan Kross als Auslöser eines kleinen estnischen Literaturbooms in Deutschland, zur Vielfalt der Übersetzungen seiner Werke und Kontakte und Diskussionen mit verschiedenen Verlagen. Über den harten Buchmarkt und die Notwendigkeit von Lobbyarbeit, über verfügbare Übersetzerstipendien und Seminare zur Weiterbildung, über estnische Institutionen zur Literaturförderung und über den Umgang mit Verlagen. Über das Image von Estland in Deutschland, Schwierigkeiten interner deutsch-deutscher Strukturen, und über Jaan Kaplinski als Beispiel eines bekannten estnischen Schriftstellers der bisher keinen deutschen Verleger gefunden hat. Über die Orientierung Estlands in Richtung des Englische, das Computerzeitalter und die virtuelle Vernetzung, über Reisetrends und Reisbücher
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 - - - LESESTOFF - - -
Eine Rezeptionsgeschichte vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2012, 478 Seiten, ISBN: 978-3-447-06586-3. 78,00 Eur[D] / 80,20 Eur[A] / 132,00 CHF.

Verlagsinfo:

Cornelius Hasselblatts Monographie zur Rezeptionsgeschichte der Estnischen Literatur in Deutschland behandelt alle aus dem Estnischen ins Deutsche übertragenen Texte von den frühesten folkloristischen Fragmenten aus dem 17. Jahrhundert bis hin zu modernen Romanübersetzungen und Hörbüchern aus dem 21. Jahrhundert. Damit wird die Rezeption einer ausländischen Literatur im deutschsprachigen Raum erstmals vollständig dargestellt. Es werden nicht nur Primärtexte, sondern auch etliche Sekundärtexte wie z.B. Rezensionen herangezogen. Neben den gut 300 monographischen Veröffentlichungen aus den letzten 150 Jahren werden auch zahllose verstreut publizierte Texte berücksichtigt. In dieser auf einer umfangreichen Materialsammlung basierenden Gesamtdarstellung lassen sich verschiedene Phasen wie Binnenrezeption, Pseudorezeption und "echte" Rezeption erkennen. Ein ausführlicher Anhang mit einem Verzeichnis der monographischen Veröffentlichungen und einem Personenregister verleiht dem Band Handbuchcharakter.
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Oliver Rathkolb, Imbi Sooman (Hg.): Geschichtspolitik im erweiterten Ostseeraum

und ihre aktuellen Symptome - Historical Memory Culture in the Enlarged Baltic Sea Region and its Symptoms Today. Zeitgeschichte im Kontext, Band 4. Vienna University Press bei V&R unipress, Wien 2011, ISBN 978-3-89971-803-4, 217 Seiten, 37,90 Euro.

Verlagsinfo:
Seit dem Ende des Kalten Krieges ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts auch im erweiterten Ostseeraum geprägt von der Beschäftigung mit Geschichtspolitik und Erinnerung (Memory) sowie der Suche nach transnationalen vergleichenden europäischen Zugängen zu bisher nationalgeschichtlich geprägten Perspektiven.
Dieser Band analysiert den europäischen Raum im östlichen Norden am Beispiel der geschichtspolitischen Debatten seit 1991. Im Zentrum stehen zentrale historische Leitbilddebatten in den Transformationsphasen der estnischen, lettischen und litauischen Gesellschaften. Dabei hat die Reflexion über die kommunistische Diktatur einen hohen Stellenwert; ebenso die Auseinandersetzung mit Zweitem Weltkrieg und Holocaust. Als geschichtspolitische Kontrollgruppe werden Finnland, Schweden und Deutschland eingebunden.

aus dem Inhaltsverzeichnis:
Elena Zubkova - Sowjetische Vergangenheit der baltischen Staaten: Schwerpunkte und Kontroverse der kollektiven Erinnerung und Geschichtsschreibung
René Tebel - Das kollektive Gedächtnis Lettlands am Beispiel des „Latvijas Vēstures Atlants“ (Riga 2005)
Karsten Brüggemann - Gefangen in sowjetischen Denkmustern? Anmerkungen zum Umgang mit der sowjetischen Vergangenheit in Estland und Lettland
Vsevolod Bashkuev - Forced Migrations from Lithuania during the Soviet Period, 1940s– 1950s
Eva-Clarita Pettai - Establishing “Holocaust Memory” – A Comparison of Estonia and Latvia 159
Joachim Tauber - Vergangenheitsbewältigung in Litauen. Politik, Gesellschaft und der Holocaust nach 1945

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Marju Mertelsmann / Olaf Mertelsmann: Landreform in Estland 1919
Die Reaktion von Esten und Deutschbalten. Tartuer historische Studien, Band 2. Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2012, 114 Seiten, ISBN 978-3-8300-6274-5, 55,00 Euro (A 56.60).

Verlagsinfo:
Über Jahrhunderte hatten die Gutshöfe deutschbaltischer Großgrund­besitzer die Landschaft des Baltikums geprägt und zu einer erheblichen sozialen Ungleichheit der Gesellschaft geführt. Als sich nach dem Ersten Weltkrieg die Republik Estland als unabhängiger Staat etablierte und von 1918 bis 1920 einen Freiheitskrieg gegen Sowjetrussland führte, stand eine lang erwartete Landreform an, die 1919 durchgeführt wurde. Diese war die radikalste sämtlicher derartiger Reformen in Ost- und Mitteleuropa mit Ausnahme der Sowjetunion. Diese Landreform stellte eine der wichtigsten politischen Maßnahmen der jungen Republik dar und sie wurde von den Zeitgenossen erhitzt debattiert. Ziel der Reform war eine Zerstörung des Großgrundbesitzes, ein Brechen der deutschbaltischen Vorherrschaft auf dem Lande und die Etablierung einer breiten Schicht von staatstreuen Landwirten. Soziale, wirtschaftliche und nationale Ziele überlagerten sich somit. Die Reform war weiterhin ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Deutschbalten von einer dominierenden Schicht hin zu einer nationalen Minderheit.
Die Monographie untersucht anhand der damaligen estländischen Presse, wie die Reaktion von Esten und Deutschbalten auf diese Landreform aussah. Diese war keinesfalls innerhalb beider Gruppen einheitlich und Stimmen der Kritik erhoben sich von mehreren Seiten. Die Autoren argumentieren, dass eine weniger radikale Landreform möglicherweise die deutschbaltische Minderheit besser in das junge Staatswesen integriert sowie zu geringeren ökonomischen Verlusten geführt hätte. 

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M-U-S-I-K-S-C-H-W-E-R-P-U-N-K-T
d e r    B a l t i s c h e n    S t u n d e

Ewert & the two Dragons

- (in the End) there is only love -
- Jolene -
- Burning Bush -
- Sailor man - 
- Road to the hill -
- You had me At Hello -

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VORSCHAU
DIE BALTISCHE STUNDE
nächster Sendetermin:
Dienstag, 18.Dezember 2012 - 19.00 - 21.00 Uhr
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& ÜBERALL ZU EMPFANGEN im Internet
unter (Audio-Stream)
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verfügbar und wird laufend ergänzt.
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Vorschau auf Fernsehsendungen mit litauischen, lettischen und estnischen Themen.
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